“¡Qué arte tienes!” (frei übersetzt: Wie kunstvoll Du doch bist). Das ist ein Satz, den man in Sevilla immer wieder hören kann. Nun, tatsächlich möchte man damit der Anmut einer Person huldigen, aber auch ihrem Einfallsreichtum und ihrem Talent. Denn in Sevilla nimmt die Kunst eine wichtige Rolle im Alltag ein, denn die Stadt gilt als die Wiege der Universalmeister der Malerei.
Hinter dieser Aussage steht eine ganze Lebensphilosophie. Die Kunst hat sich in Sevilla auf geradezu natürliche Art und Weise entwickelt und ist die Folge des in der Stadt allgegenwärtigen Lebensgefühls.
Von allen künstlerischen Epochen ist der Barock die hier wohl am häufigsten anzutreffende, vielleicht, weil er sich so wunderbar mit unserer Art und Weise, das Leben anzunehmen, deckt. Zwei berühmte Söhne der Stadt haben das ihrige dazu beigetragen, die Realität abzubilden: Velázquez und Murillo.
Vom Naturalismus bis zur düsteren Beleuchtung, von der Ikonographie bis zum durchscheinenden Realismus stellt das Gesamtwerk dieser beiden großen Meister ein Erbe jener Epoche in Sevilla dar. Bei einem Spaziergang entlang einiger wichtiger Sehenswürdigkeiten entdeckt man viele Hinweise auf die Bilder der beiden.
Raum, Licht und die einzelnen Gesichter dieser Werke scheinen bei einem Rundgang durch Sevilla zum Leben zu erwachen.
tweetDiego de Velázquez ist einer der wichtigsten Maler der Kunstgeschichte. Er wurde in dem Haus zwischen San Pedro und der Alfalfa in einer kleinen Gasse geboren, deren Fassade auch heute noch treu an die Epoche erinnert, in der dieser Maler gelebt hat. Die Einfachheit der bescheidenen Behausung lässt einen unweigerlich an das Kind denken, an jenen Jungen, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts als neues Genie gefeiert wurde.
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Die schönsten seiner Werke sind im Centro Velázquez en la Fundación Focus Abengoa ausgestellt, darunter auch das berühmte Werk Justa und Rufina. Die Stadt ehrt ihren wohl größten Künstler mit einer Statue auf der Plaza del Duque.
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Aber auch Bartolomé Esteban Murillo gehört zu den wahrhaft großen Künstlern der barocken Malerei Sevillas. Das Museo de Bellas Artes (die zweitgrößte Pinakothek Spaniens) wartet mit einer umfassenden Sammlung seiner Werke auf. Der wunderschöne Platz vor dem Museum beherbergt auch eine Statue des Künstlers. Die Wände des Klinikums Hospital de la Caridad sind mit Werken von Murillo geschmückt.
- Das Velázquez-Zentrum in Los Venerables ist ein absolutes Muss.
- Inmitten des Viertels Santa Cruz kann man auch Murillos Geburtshaus sehen.
- Das Museo de Bellas Artes ist die zweitwichtigste Kunstgalerie Spaniens.
- Besonders relevant ist die Murillo-Sammlung im Museum der Schönen Künste.