Die Giralda von Sevilla

Die Giralda ist der Glockenturm der Kathedrale. Einst galt sie mit ihren 97,5 m als der höchste Turm der Welt und ist auch heute noch das Wahrzeichen der Stadt und der Provinz Andalusien. Der Turm besteht aus vier unterschiedlichen Teilen, die allerdings perfekt miteinander verbunden sind und so ein wunderschönes Beispiel für den Schmelztiegel der Kulturen darstellen, die diese Stadt mitgeprägt haben.

Der moslemische Teil ist der älteste. Mit dem Bau wurde 1184 auf Anweisung von Abu Yaqub Yusuf begonnen, der hier das Minarett der Almohaden-Moschee in Sevilla errichten wollte. Besonders interessant ist die Tatsache, dass die Giralda über keine Treppen verfügt. Stattdessen gibt es 35 Rampen, die breit genug sind, damit der Sultan auf dem Pferd darauf hinaufreiten konnte.

Im 16. Jahrhundert wurde der heutige christliche Teil hinzugefügt, der Glockenturm an der Spitze des Turms. Bauleiter war damals der Architekt Hernán Ruiz. Der darüber liegende Teil ist der Lilienteil, der von vier Vasen mit Bronzelilien in jeder Ecke gekrönt wird. Und auch darüber gibt es noch einen Teil, der mehr dem Stil der Renaissance entspricht. Am 29 Dezember 1928 wurde das Gebäude zum nationalen Kulturgut erhoben, 1987 schließlich in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.